9 Bühnen, 3 Tage, über 50 Bands, hunderte Oldtimer, Petticoats, Tütenlampen, Vintage-Küchenuhren, Blumenbänkchen und, und, und ……alles, was aus den „guten alten Zeiten“ übrigblieb oder was an sie erinnern soll, wer damals nicht dabei sein konnte.
Das schreit geradezu nach einer Inspektion durch die Freunde der Epoche vom „Number One“ aus Krefeld. Hinfahren, Anschauen und Mitmachen war der Wochenendtenor für 6 der Paare. Ein paar reisten bereits Freitag abend an, um die ersten Bands die Ohrwürmer spielen zu hören, und dabei den Asphalt zu testen. Die frühen Produkte der Auto-Industrie geben der kleinen Gemeinde Krofdorf-Gleiberg den geeigneten Rahmen, per Zeitmaschine die 50s, 60s oder seventies zu bereisen.
Da Schlaf im Allgemeinen eh überbewertet wird und ohnehin zu wenig Zeit bleibt, um so viel zu sehen, fiel auch die zugegeben eher billige als preiswerte Etap-pe der Übernachtung nicht ins Gewicht. Als wir am Samstag dann endlich vollzählig waren, konnten wir die Bands an den Bühnen testen, die Vintage-Meile mit ungezählten Verkaufsständen und dem Mehrzweck-Verkaufstempel mit einigem Nützlichen und viel Schönem und die zahllosen Bäcker- und Grillstände und urigen Espresso-Mobilen und fliegenden Cocktailbars.
Die Hauptstraße rauf und runter, stets schwenkten die Köpfe von links nach rechts und wieder retour, um kein Chromblitzen zu verpassen von den Autos, die vor noch nicht langer Zeit ohne Plaketten fahren konnten und ohne jedes Piepsen zwischen den gutmütigen Rülpsern beim Starten bekanntgaben: „Läuft!“, und es so auch ohne irgendein Servo beim Lenken in jede Lücke schafften.
Bekannte aus den Nachbar-Boogie Gemeinden grüßt man alle Nase lang, andere hat man bereits jedes Jahr hier gesehen, weiß aber noch nicht genau, wo sie einzusortiern sind. Tanzen aber ganz nett und an der vorletzten Bühne haben wir uns auch gesehen. So ziehen stundenweise Musik, Schön-Wetter, Freiluft – Boogie, Basarattitüde und Kennenlernen-untereinander an uns allen vorbei.
Am Sonntag dann der morgendliche Konvoi der Oldtimer, die beim Einbiegen in die Hauptstrasse von einem bestens präparierten Moderator einzeln vorgestellt und kommentiert werden.
Mit sorgfältig poliertem Lack zeugt jeder wirtschaftswunderbare Bolide ebenso vom Herzblut der Besitzer, die sie Stoßfänger an Stoßfänger wie Perlen an der Kette im Ort an den Bordsteinen drapiert haben, wie von der ungebändigten Lust am Flair einer Ära.
Und erneute Runden, denn sattsehen, zu Ende tanzen, fertig kaufen oder aus-quatschen konnten wir nicht – wird aufs nächste Jahr verschoben.
Am letzten Juliwochenende 2017 setzen wir unsere „Golden Oldies“ fort. Jetzt schon mal melden. Die Zimmer werden bereits knapp.